Bestandsschutz

Bis zum Jahre 2001 konnte ein BuE-Rentenbezieher aus der Schwerbeschädigung mit 80% ohne Abzüge mit 63 Jahren in Rente gehen.
Im Jahre 2001 hat die Regierung von Genossen Bundeskanzler Schröder beschlossen, daß diese Bürger anderen, die freiwillig in Rente gehen, weil sie keine Lust mehr haben, gleichgestellt werden und ihnen ebenfalls Abzüge verordnet.
Wer also in jungen Jahren wegen einer Erkrankung für einen Zeitraum BuE-Rente in Anspruch nehmen mußte, bekommt das bei Renteneintritt angerechnet und dafür einen Abzug von max. 10,8%. So ist das seit 2001 bis jetzt, jedenfalls ist das meine praktische Erfahrung.
Es gab mehrere Verfahren, die von Sozialgerichten immer zu Gunsten der Betroffenen entschieden wurden. Eine Rentenkasse muß sich aber anscheinend nicht an Gerichtsurteile halten, und so wurde weiter abgezogen.

Arbeitsministerin Genossin Nahles will das reformieren:

"Die Renten für Erwerbsgeminderte sollen verbessert werden. Bislang müssen sie Abschläge bis zu 10,8 Prozent hinnehmen."

Ab Gültigkeit des Gesetzes soll bei neuen Fällen kein Abzug mehr vorgenommen werden. Personen, die von 2001 an bis zur Gesetzesänderung in Rente gegangen sind, bekommen die Einbuße natürlich nicht rückwirkend ausgezahlt.
Es wird den Betroffenen auch nicht von diesem Tage an der Abzug gestrichen. Nein, diese Bürger haben Bestandsschutz bis zum Tod. DANKE Genossin Nahles.
In meinem Fall betragen die Minderungen seit 2002 bis heute etwa 16800 Euros. Übrigens lag mein Rentenniveau bei Renteneintritt unter 30% des letzten Nettoeinkommens, von wegen 50% und ähnlichen utopischen Zahlen. Die Nichtanrechnung Teile meiner Studienzeit (seit Schröder), die Nichtanerkennung von Jahresend­prämien, der Ossiabzug und weitere Abzüge kommen noch dazu.

Was denken Sie, wen ich bei der Bundestagswahl hundertzehnprozentig nicht wählen werde??????????????

Es werden von allen Regierenden immer Entscheidungen getroffen, die meine Lebensumstände nicht berücksichtigen, mich benachteiligen oder diskriminieren. Wie wäre es mal mit einer Rentenerhöhung um 50 Euros statt 5%??? Mit jeder Rentenerhöhung um einen Prozentsatz werde ich um diesen Prozentsatz ärmer!

1.Juli 2024:
Es hat sich etwas Positives getan, und ich bin nicht ausgeschlossen! Nach 22 Jahren hat man nun erkannt, daß die von den Abzügen betroffenen Bürger diskriminiert wurden. Ab heute bekomme ich eine "Minderung meiner Abzüge" um 7,5%!. Damit bleiben mir immer noch 3,3% Abzug. Immerhin. Warum wird nicht der gesamte Abzug gestrichen???
Ich konnte in dieser Rentenbezugszeit (ich hatte BuE-Rentenbeiträge gezahlt!) kein Geld verdienen, habe dadurch ohnehin schon weniger in die Rente einzahlen können und damit eine geringere Rente. Das ist doch schon Strafe genug.



Die Vorgeschichte:
Im Jahre 2002 wurde bei mir eine unheilbare Erkrankung in fortgeschrittenem Zustand festgestellt: Stadium 2c. Der operierende Professor Sebastian riet mir, meine persönlichen Dinge in Ordnung zu bringen...
Zu dieser Zeit lief eine Studie mit der Untersuchung der Auswirkung von Interleukin und Interferon-alpha-2a auf mögliche Lebensverlängerung. Man klammert sich unter den gegebenen Bedingungen an alles. Ich entschied mich wegen der Nebenwirkungen für das Interferon. Hier gab es zwei Gruppen: Anwendung 1/2 Jahr und Anwendung 5 Jahre.
Der Zufall bescherte mir 5 Jahre dreimaliges Spritzen die Woche. Die angezeigten Nebenwirkungen - es trifft einen von 10 000 - trafen mich. Durch die Therapie wurde ich für die Dauer der Behandlung berufs- und arbeitsunfähig, bis 2007. Von einer Sozialbetreuerin der Uniklinik bekam ich Informationshefte. Wie sich später herausstellte, waren diese Informationen veraltet, da unter Genossen Bundeskanzler Schröder Ende 2001 Abzüge verordnet wurden.
Aufgrund dieser veralteten Infos habe ich mich zum frühestmöglichen Zeitpunkt aus der BuE-Rente in die Altersrente umschreiben lassen.
Eigentlich hätte ich für die Teilnahme an dieser Studie gar keine Abzüge bekommen dürfen. Ich habe ja mit meiner Teilnahme die Wissenschaft bereichert...

Letzte Bearbeitung: 02. 07. 2024
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