Heimcomputer Z9001, KC85/1, KC87
TCP-IP-Modul, einrichten und nutzen:


Da hat man nun den Modul aufgebaut und was nun? Beschreiben des EEPROMs - Datenübertragung - BOOTP

Allgemeine Hinweise
Zum Betrieb mit dem Diskettenlaufwerk müssen immer der 64K-RAM-Modul und der FDC-Modul gesteckt sein.
Auf die Besonderheiten der Rossendorfer Module wird hier nicht eingegangen.
Es kann immer nur ein ROM-Modul gesteckt bzw. aktiv sein: Bootmodul, MEGA-Modul oder TCP-IP-Modul. Da alle diese Module mit Schreibbefehlen auf die Adresse FC00H bzw. F800H umschaltbar sind, können die Bereiche ab C000H bis E7FFH gleichzeitig aktiviert sein und sich dadurch überlagern. Beim Betrieb im KC87 ist bei allen Modulen das Signal /ROMDI auf Masse zu legen (Steckbrücke auf dem MEGA-Modul und dem TCP-IP-Modul). Eine Ausnahme bildet der Kombimodul, der mit OUT-Befehlen ein- bzw. ausgeschaltet werden kann.

Das TCP-IP-Modul kann den Bootmodul ersetzen. Dafür hat er einen eigenen EEPROM, der von jedermann mit den zur Verfügung stehenden Programmen gelöscht, geladen und angezeigt werden kann. In diesem EEPROM befinden sich vier Bereiche von C000H bis DFFFH. Diese vier einzelnen Segmente (0-3) können einzeln eingeschaltet werden. Im Einschaltzustand des Rechners oder nach einem Reset ist immer das Segment 0 aktiv.
Achtung!
Die Steckbrücke "WR-Enable" ist erst bei eingeschaltetem Rechner zu stecken und muß vor dem Ausschalten unbedingt wieder entfernt werden, sonst kann Datenverlust im EEPROM auftreten!



Beschreiben des EEPROMs
Vorbereitend ist die Datei URLADER auf eine Kassette zu bringen. Dazu wird die Datei urlader.zip entpackt und vom PC mit einer Soundkarte auf Kassette überspielt.
Auf einer Systemdiskette müssen sich die Programme "EEPDEL.COM", "EEPLOAD.COM", "EEPDISP.COM" und mindestens ein Bootloader befinden.
bicboot.bin Bootloader für den BIC 256 Bytes 20. 12. 2009
roboboot.bin Bootloader für den Z9001/KC87 (Robotron) 1,280 Bytes 20. 06. 2009
rossboot.bin Bootloader für den Z9001/KC87 (Rossendorf) 2,048 Bytes 01. 08. 2009
bootbckczm.bin Der Multibootloader enthält obige drei Bootloader und den ZM30 8,192 Bytes 16. 03. 2010
bootp.bin Laden aus dem Netz 3,377 Bytes 23. 10. 2010
BLOCK0.COM Multibootloader, mit BOOTP und HELP, in das Segment 0 8,080 Bytes 28. 11. 2010
BLOCK1.COM enthält ZM(302) und ZM30, in das Segment 1 8,192 Bytes 27. 11. 2010
BLOCK2.COM enthält COPY, ANA(lyse), DATUM und OTHELLO, in das Segment 2 5,200 Bytes 26. 11. 2010
Es sind RAM-, FDC- und TCP-IP-Modul gesteckt. Von der Kassette wird der Urlader geladen. Wenn er nicht selbst das Diskettenlaufwerk startet, ist der Befehl "BOOT" einzugeben. CP/M startet und meldet sich mit dem Prompt. Jetzt sollten die WR-Enable-Steckbrücke und die Boot-Steckbrücke J2 gesteckt werden.
eepdel 0 - der Inhalt des Segmentes 0 des EEPROMs wird gelöscht.
eepdisp c000 0 - der Inhalt des Segmentes 0 wird angezeigt, es sind alles Nullen.
eepload abc.xyz 0 - der ausgewählte Bootloader abc.xyz wird in das Segment 0 geladen.
eepdisp c000 0 - der Inhalt des Segmentes 0 wird angezeigt (die Anzeige arbeitet zur Zeit nicht korrekt).
Jetzt ist unbedingt wieder die WR-Enable-Steckbrücke zu ziehen! Die Boot-Steckbrücke kann gesteckt bleiben,
denn der TCP-IP-Modul ist jetzt bootfähig.
Zur Probe wird der Rechner neu gestartet. Er meldet sich je nach verwendetem System:
- beim BIC mit dem Auswahlmenü
- beim Z9001/KC87 (Steckbrücke J7/J8 beachten) mit "CP/M-System" (Hinweis beachten)
Wurde einer der Multibootloader geladen, kann auch der ZM30 genutzt werden, und der Modul ist sowohl im BIC als auch im Z9001 bootfähig. Werden die drei COM-Dateien geladen, wird mit dem Befehl "HELP" die Liste der verfügbaren Programme angezeigt. Mit "SWITCH" werden die einzelnen Segmente in den Vordergrund geholt. Befindet man sich in einem Segment >0, kann mit "RET" immer das Segment 0 aktiviert werden. Das Segment 3 ist für eigene Programme frei.
Alle drei Dateien für die Arbeit mit dem EEPROM laufen auch auf dem BIC. Dort wird der benutzte SLOT automatisch erkannt. Der anzugebende Adreßbereich ist aber 8000H!

Bildschirmausgaben
Syntax Fehlerausgabe löschen Löschkontrolle
Die Aufrufhilfe
 
Ausschrift bei
00-Byte-Fehler
EEPROM löschen
 
Löschkontrolle
 
 
laden Laden abgeschlossen Ladekontrolle Booten vom EEPROM
Laden Laden abgeschlossen Ladekontrolle Booten vom EEPROM


Datenübertragung im Netz
Jetzt wird es ernst. Der Modul wird eingerichtet und das erste Mal benutzt.
Drei weitere Programme (Dank an Ralf K.) sollten auf der Diskette bereitliegen. Sie dienen der Einrichtung der Netzwerkkarte (TCP-IP-Modul), deren Test und zur Datenübertragung:
NCFG11C0.COM Konfiguration der Netzwerkkarte 10,496 Bytes 20. 02. 2010
PING11C0.COM Pingpakete zum Test senden 7,936 Bytes 20. 02. 2010
TFTP1287.COM Datenübertragung mit TFTP 13,440 Bytes 05. 03. 2010
Die Netzwerkkarte hat noch keine IP-Nummer, um mit anderen Rechnern Verbindung aufnehmen zu können. Die Adresse des Z9001/KC87 muß im Adreßbereich des vorhandenen Netzes liegen, in der Regel ein Netz mit 192.168er Nummern. Das Demonetzwerk hat die Nummer 10.0.0.0. Die vorgesehene IP-Nummer 10.0.0.33 muß der Karte zugewiesen werden. Dazu dient das sehr komfortable Programm "NCFG11C0.COM". Wird dieses Programm mit dem Parameter -h aufgerufen, wird eine Hilfe ausgegeben. Auf dem Z9001/KC87 ist sie wegen der 40-Zeichen-Ausgabe etwas schwer zu erkennen. Deshalb wurde in den Beispielbildern der 80-Zeichen-Treiber verwendet. Wenn man nicht über ein Gateway auf den Zielrechner zugreifen muß, kann dessen Angabe entfallen. Im einfachsten Fall reicht die Angabe der IP-Nummer und der Netzmaske.

Damit das alles funktioniert, hat der Rechner auf der Gegenseite auch ein paar Regeln einzuhalten:
1. Der Serverrechner muß Pingpakete annehmen und die Ports 67 bis 69 (UDP) für DHCP/TFTP bedienen. Unter Windows ist der Feuerwall entsprechend einzurichten oder abzuschalten!
2. Auf dem Serverrechner muß ein TFTP-Server laufen, der die Anfragen des Clients (Z9001/KC87) entgegennimmt und bearbeitet.
3. Die angeforderten Dateien müssen im Serververzeichnis bereitstehen.
Sind diese Bedingungen erfüllt, steht einem ungehinderten Datenaustausch nichts im Wege.

ncfg11c0 -i:10.0.0.33 -m:255.255.255.0 - Konfiguration der Netzwerkkarte
ping11c0 10.0.0.99 - Pingtest zum Zielrechner 10.0.0.99
tftp12c0 get 10.0.0.99 cpmz9.com - vom Server 10.0.0.99 wird die Datei cpmz9.kcc angefordert

Bildschirmausgaben
IP-Zuweisung
 
Pingpakete werden
erfolgreich gesendet
Übertragung der cpmz9.kcc
(40-Zeichen-Modus)
Übertragung der cpmz9.kcc
(80-Zeichen-Modus)

Einstellungen am TFTP-Server


Arbeitsverzeichnis
einstellen
Adresse des verwendeten
Devices eintragen
Erlaubte Aktionen
 
Die Logdatei
 

Einen freien TFTP-Server gibt es zum Beispiel bei "SolarWinds":
Mit Eintragung des Suchverzeichnisses für die zu übertragenden Dateien, Angabe des zu verwendenden Netzwerkkarte (bei mehreren Karten) und den erlaubten Aktionen ist alles eingerichtet. Der Server läßt sich separat starten (Bild links)!
Ergebnis:
Nach Einrichtung der Netzwerkkarte kann mit TFTP eine beliebige Datei aus dem angegebenen Serververzeichnis geholt werden. Das Versenden einer Datei zum PC ist ebenfalls möglich. Man braucht nun also kein SCOPY und andere Klimmzüge mehr, um vom PC auf eine CP/M-formatierte Diskette zugreifen zu können.


Booten mit BOOTP
Es geht noch einfacher...
Nach dem Aufruf von "BOOTP" werden die IP-Daten vom Server geholt, die Netzwerkkarte konfiguriert, die auf dem Server im Suchverzeichnis liegende KCC-Datei übertragen und gestartet. Fertig!

Man beachte die Geschwindigkeit, mit der die Daten über das Netz auf den Rechner übertragen werden!
Das Starten von CP/M und die Initialisierung sind dagegen sehr langweilig.
BOOTP-Bildschirm BOOTP-Film (2,5MB)  

Dabei ist folgendes zu beachten:
Es darf nur eine Datei mit der Endung KCC im Verzeichnis des Servers liegen. Ist dort die Datei cpmz9.kcc, wird das Robotron-CP/M geholt und geladen (siehe Film unter dem Bild). Liegt dort ein anderes Maschinencodeprogramm (z.B. buggy.kcc), dann wird dieses Programm geholt und gestartet. Wichtig dabei ist, daß im KCC-Header die richtigen Daten liegen. Der Name der Datei wird nicht überprüft. Die Zieladresse, die Länge der Datei und die Startadresse sind aber im KCC-Header richtig einzutragen.
Bootimage für Robotron-FDC 10,368 Bytes 03. 11. 2010
BUGGY   6,400 Bytes 02. 12. 2010

Damit das alles funktioniert, ist neben dem TFTP-Server noch ein BOOTP/DHCP-Server existieren, von dem die notwendigen Daten zum Einrichten der Netzwerkkarte des Z9001/KC87 geholt werden. Einen freien BOOTP-Server gibt es zum Beispiel bei Brothersoft:

Einstellungen am BOOTP-Server


Datenverzeichnis
einstellen
MAC- und IP-Adresse
eintragen
zu übergebende
Startdatei eintragen
Die Logdatei
 

Auch hier sind das Arbeitsverzeichnis, die Adressen und der Name der Startdatei notwendige Eintragungen. Der Server wird von Hand oder im Autostart aktiviert.


BOOTP und TFTP kombiniert:
Die einfachste aber nicht kostenlose Variante ist der Einsatz des Hanewin-Servers (bei privater Nutzung 24 Euro):
Es sind nur zwei Einstellungen notwendig. Im Fenster "statisch" werden die MAC-Adresse und die IP-Nummer des Clients und ein paar Häkchen angegeben (siehe Bild). Als zweites werden im Fenster TFTP die angegebenen Häkchen übernommen und der Pfad zur .KCC-Datei eingetragen. Sie sollte dann auch im Pfad bereitgestellt werden. Nach Aktivierung des Servers kann man im Log alle Reaktionen verfolgen.

Einstellungen am Server
MAC-Adresse und
IP-Nummer angeben
    Suchverzeichnis und
    ein paar Häkchen
Logdatei mit drei Übertragungen
der Datei cpmz9.kcc

Letzte Bearbeitung: 22. 12. 2023
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