Heimcomputer Z9001 bzw. KC85/1
Hardware:


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Bilder von Z9001 und KC85/1
Z9001 Z9001 geöffnet Rechnerplatine
Z9001 Rechner geöffnet Rechnerplatine bestückt
 
KC85/1 Platine B-Seite Platine L-Seite
KC85/1 Platine B-Seite (Bild 560KB) Platine L-Seite (Bild 539KB)
 
Tastatur komplett Platine B-Seite Platine L-Seite
Tastatur komplett Tastatur B-Seite Tastatur L-Seite
 
Modulträger Variante 1 Variante 2
Modulträger, B-Seite Schild, Variante 1 Schild, Variante 2

Der Kleincomputer Z9001 aus dem VEB Robotron ist ein 8-Bit-Computer, der in Forschung, Industrie, Lehre und privat genutzt wurde. KC85/1 ist eine andere Bezeichnung für den gleichen Rechner.

Technischen Daten:
Prozessor Z80-CPU (U880)
Taktfrequenz ca. 2,45 MHz
Betriebssystem Z9001-OS in 4kB ROM, CP/M orientiert
Speicher intern 16K RAM, erweiterbar durch Module bis auf 58K (ohne ROM-Bank)
Video-Speicher intern 1K SRAM, bei Farbversion zusätzlich 1K SRAM auf der Farbkarte
Videoausgang HF-Ausgang (Band I, Kanal 4, s/w alle Varianten), RGBS (nur Farbvariante)
Videoausgabe vertikal 50 Hz, horizontal 15,5 kHz
Tastatur kleine harte Plasttasten mit Elastomergummi, 65 Tasten, ASCII-Zeichensatz
Anschlüsse Kassettenrekorder, Spielhebel, HF-TV (s/w), RGBS (nur Farbvariante), User-Port
Peripherie Kassettenrekorder (LCR-C), Fernsehgerät, Spielhebel, Drucker
Zubehör verschiedene Erweiterungsmodule
Leistungsaufnahme 220V/50Hz, ca. 30W
Produktionstypen Z9001.10, KC85/1.10 (s/w-Varianten) bzw. Z9001.11, KC85/1.11 (Farbvarianten)

Technische Dokumentation

Schaltbilder Dateigröße Datum Format
Rechnerplatine
CPU-Baugruppe 65,034 Bytes 25. 02. 2007 A3
RAM/TV-Baugruppe 36,267 Bytes 29. 10. 2008 A3
Video-Baugruppe 84,226 Bytes 25. 02. 2007 A3
Rechnerbaugruppen      
Modulträger 31,772 Bytes 15. 03. 2003 A3
Tastatur 37,868 Bytes 15. 03. 2003 A3
Netzteil 31,531 Bytes 22. 03. 2003 A4
Farbkarte 30,797 Bytes 20. 01. 2003 A3
Sonstiges      
RGB-Kabel 11,032 Bytes 12. 09. 2001 A4
Musikadapter 41,131 Bytes 13. 02. 2004 A4
Modulträger 25,298 Bytes 16. 01. 2018 A4
 
Leiterbilder Dateigröße Datum Format
Rechnerplatine 193,716 Bytes 25. 02. 2007 A3
Rechnerplatine, gespiegelt 267,289 Bytes 23. 07. 2008 A3
Netzteil 102,712 Bytes 29. 11. 2013 A3
Farbkarte 131,412 Bytes 20. 01. 2003 A3
Modulträger 95,396 Bytes 24. 10. 2018 A4
 
Bestückungspläne Dateigröße Datum Format
Rechnerplatine 416,600 Bytes 25. 02. 2007 A3
Netzteil 219,423 Bytes 29. 11. 2013 A3
Farbkarte 97,887 Bytes 24. 03. 2003 A3
Modulträger 43,161 Bytes 24. 10. 2018 A4
 
Gerberarchive Dateigröße Datum
Modulträger 203,377 Bytes 24. 10. 2018

Hinweise:

Liste der verwendeten I/O-Adressen hinter dem Link

Die Besonderheiten des Signals /ROMDI

Das Signal /ROMDI ist Bestandteil des Systembusses und war im Z9001 und KC85/1 vorgesehen, um in der Produktionsprüfung durch Stecken eines Moduls den ersten Betriebssystem-ROM-Schaltkreis abschalten zu können. Im Modul war an dessen Stelle eine Testroutine enthalten, die beim Einschalten des Computers gestartet wurde. Leider hat man nur den ersten System-ROM abgeschaltet. Im normalen Betrieb gesteckte Module (ROM-Modul, Drucker-Modul, BASIC-Modul, IDAS-Modul usw.) benötigten dieses Signal nicht.
Das Signal /ROMDI wird seit Einführung des KC87 in den Modulen meist hart verdrahtet auf Massepotential gelegt! Damit bewirkt der Modul am Z9001 ein Abschalten des System-ROMs und der Rechner kann nicht starten. Es gibt von außen keine Möglichkeit, das /ROMDI-Signal am Modul umzuschalten, um es an die Gegebenheiten im Z9001 (bzw. KC87) anzupassen. Dazu muß das Modul geöffnet werden und ein eventuell vorhandener DIL-Schalter umgeschaltet oder der Leiterzug durchtrennt/geschlossen werden.
Z9001: /ROMDI (X1:9B) offen
KC87: /ROMDI (X1:9B) an Masse

Der Kursor fehlt bei schwarz/weiß-Ausgabe am TV
Wenn der Z9001 mit Farbkarte bestückt ist, wird der Kursor bei Betrieb über den TV-Ausgang am Fernsehgerät nicht angezeigt. Abhilfe schafft da im BASIC die Eingabe des Befehls "POKE -4152,16" um den Kursor sichtbar zu schalten.
Erklärung:
Zur Darstellung des blinkenden Kursors bei Farbwiedergabe wird die Systemkonfiguration abgefragt. Wird dabei die Farbkarte erkannt, wird der Kursor anders dargestellt und ist über den HF-Ausgang nicht mehr zu sehen. Der BASIC-Befehl setzt die Systemkonfiguration auf "Farbkarte nicht vorhanden" zurück. Nach einem Kaltstart wird wieder die alte Systemkonfiguration eingestellt, und der Kursor ist wieder weg!

Module werden nicht erkannt
Nach dem Einschalten werden schaltbare Module, die mit einem Schreibbefehl auf die Adresse FC00H abgeschaltet werden können, nicht erkannt.
Abhilfe schafft eine Änderung des Codes im System-EPROM (Tip 12)

Farbkartenversionen
Die ersten Z9001 wurden mit einer fehlerhaften Farbkarte (Revision B) ausgeliefert. Es fehlten die Basis-Emitter-Widerstände R16 bis R19 an den Ausgangstransistoren. Dadurch wird die Basis-Emitterstrecke dieser Transistoren bei Signalabschaltung nicht schnell genug ausgeräumt, und es treten in der Bildschirmausgabe Fahnen an den ausgegebenen Zeichen auf. Wie diese Karten trotz TKO und Gütekontrolle ausgeliefert werden konnten, ist unverständlich.
Möglich wäre, daß diese Karten "schwarz" in den "Handel" gerieten, da sie eine gute Farbausgabe am TV ermöglichten und deswegen sehr gefragt waren.


Version B wurde in den ersten Geräten des Z9001 eingebaut (die 10pol. EFS-Buchse rechts im Bild ist nachbestückt und gehört nicht zum Original)   Fehlerbild der Version B korrigierte Version C in Z9001, KC85/1 und KC87
 
Leerplatine der Revision C - Bestückungsseite    Leerplatine der Revision C - Lötseite
 
Nachbau der Farbkarte bei Robotron-Riesa (RER)
 
Erweiterte Farbkarte, nach links verlängert. Sie enthält einen programmierbaren Zeichengenerator (PZG)


Vergleich mit den Rechnern aus Mühlhausen:

Eigentlich muß es Vergleich zwischen Z9001 und HC900 heißen, denn die Rechner ab KC85/3 sind Weiterentwicklungen. Erste Rechner des Z9001 kamen 1984 in den Handel, ebenso wie vom HC900 aus Mühlhausen. Ein Vergleich mit den Weiterentwicklungen ist unangebracht!
  1. Die Taktfrequenz beim Z9001 beträgt ca. 2,45 MHz. Die Rechengeschwindigkeit ist hoch, und die Ausgabe auf den Bildschirm erfolgt sehr zügig mit bis zu 8 Farben.
    Beim HC900 beträgt die Taktfrequenz nur 1,75 MHz. Die Ausgabe auf den Bildschirm ist langsamer. Der Farbumfang beträgt bis zu 16 Farben.

  2. Die Ausgabe erfolgt mit ASCII-Zeichen und als Pseudografik. Der gesamte Videospeicher (Zeichen- und Farbspeicher) des Z9001 ist nur 2 KBytes groß.
    Der Grafikbildspeicher des HC900 ist insgesamt 16 KBytes groß, man kann also Kurven und richtige Bilder darstellen.

  3. Beide Rechner nutzen das gleiche BASIC. Der Befehl BORDER funktioniert beim HC900 nicht (hat keinen) und führt zu Abstürzen.

  4. Für Erweiterungen gibt es beim Z9001 vier Modulschächte.
    Der HC900 hat zwei Modulschächte, kann aber mit Aufsatzgeräten, die weitere Schächte enthalten, erweitert werden.

  5. Die integrierte Tastatur im Z9001 ist ergonomisch unverantwortlich.
    Die abgesetzte Tastatur ist beim HC900 bedienfreundlicher.

  6. Das Schaltnetzteil des Z9001 ist sehr leistungsfähig und erlaubt den problemlosen Betrieb von bis zu vier umfangreichen Modulen mit z.B. angeschlossenen Diskettenlaufwerken und/oder einer Grafikerweiterung.
    Das analoge Netzteil des HC900 mit sekundärem Schaltnetzteil bringt mitunter Probleme bei verbrauchsstarken Modulen.

  7. Das Betriebssystem des Z9001 ist nur 4 KBytes groß. Es enthält keine Grafikbefehle, kann aber mit Zusatzsoftware (ZM) erweitert werden.
    Das Betriebssystem des HC900 hat mehrere Systemkommandos und eine Modulverwaltung, mit der RAM- und ROM-Bereiche ein- und umgeschaltet werden können.

  8. Bei der "Weiterentwicklung" des Z9001 - dem KC87 - ist lediglich der mit Schalter/Drahtbrücke abschaltbare BASIC-Interpreter nachträglich integriert worden.

Letzte Bearbeitung: 19. 11. 2023
19,003 Bytes

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